Exkursion in das Einsatzführungskommando der Bundeswehr, 22. November 2012

Am 22. November führte die Berliner Arbeitsgruppe für Sicherheitspolitik (BAS) eine Exkursion in das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow bei Potsdam durch. Das zurzeit von Generalleutnant Rainer Glatz geleitete Kommando ist für die nationale Einsatzplanung und -führung auf der operativen Ebene zuständig.

Die Teilnehmer mit dem Potsdamer Jugendoffizier im Einsatzführungskommando (Foto: Besucherdienst EinsFüKdoBw)

Der Stab ist Dreh- und Angelpunkt aller Einsätze von deutschen Soldaten – aktuell 6.684 (Stand: 19. November 2012) – im Ausland. So werden hier zum Beispiel die sogenannten caveats, Beschränkungen für die Soldaten im Einsatz, erlassen und den Partnern im Einsatzland kommuniziert. Um den Kontakt zu den anderen NATO-Partnern gewährleisten zu können, versehen derzeit mehr als zehn Verbindungsoffiziere anderer Streitkräfte ihren Dienst in Geltow. Darüber hinaus stellen zwei Offiziere der Bundespolizei die Kommunikation mit den Polizeibehörden sicher.

 

Nach der allgemeinen Einführung gab Fregattenkapitän Hauke Bunks anhand tagesaktueller Zahlen und Karten ein Lagebild über die derzeitige Einbindung der deutschen Marine in internationale Einsätze. Eine besonders wichtige Rolle spielt hierbei seit 2008 die Mission ATALANTA, welche im Unterschied zu den anderen Missionen am Horn von Afrika nicht primär der Bekämpfung der Piraterie dient. In erster Linie geht es um den Schutz der Schiffe des World Food Program. Im Schnitt befinden sich immer im Schnitt sechs bis sieben Schiffe unter dem Mandat vor Ort, insgesamt mit allen Missionen sind es ca. 30 Einheiten verschiedener Staaten. Die Zahl der erfolgreichen Überfälle auf Schiffe ist im Jahr 2012 stark gesunken. Damit ist es eines der ruhigsten Jahre seit Beginn der Operation. Am 22. November ließ sich bereits 39 Tage in Folge kein Überfall verzeichnen.

 

Neben ATALANTA beteiligt sich die Bundeswehr an EUCAP Nestor, einer EU-Mission mit dem Ziel eine effektive Küstenwache am Horn von Afrika aufzubauen. Bei einer geplanten Personalstärke von 180 Personen werden nur fünf durch das Militär gestellt, 40 durch einheimische Stellen und 135 durch die Europäische Union. Durch das Rote Meer und den Suezkanal ging es abschließend im Gespräch um die UNIFIL-Mission vor der libanesischen Küste. 200 Soldaten unterstützen dort mit zwei Marineschiffen in Kooperation mit anderen Staaten die libanesische Marine bei der Überwachung der Küste und der Unterbindung des Waffenschmuggels.